Wenn die Energieanbieter ihre Preise erhöhen, muss über diese Zusatzgewinne auch gesprochen werden. Sie wurden auf dem Rücken der ArbeitnehmerInnen und PensionistInnen erwirtschaftet.
Unsere KollegInnen zahlen beispielsweise im März 2022 um satte 42 Prozent mehr für Strom, Öl und Gas als noch vor einem Jahr an Energiekosten. Nicht nur die Preise für Energie dieser Art steigen, auch die Ökostrom Anbieter ziehen die Preise ungerechtfertigt an.
Wer mit Gas heizt, muss derzeit mit 570 bis 860 Euro an zusätzlichen Kosten im Jahr rechnen. Aber auch die Preise für Ökostrom aus Wind, Sonne oder Wasser schießen in die Höhe, Ölkonzerne streifen enorme Gewinne ein.
Das Preis-Hoch für Öl- und Gasenergie ergibt sich aus einem Zusammentreffen mehrerer Faktoren. Seit Abflachen der Pandemie kam es zu einer Erholung der Nachfrage in der Industrie, vor allem in Asien. Hinzu kommen die Ölliefer-Engpässe Richtung Europa und der kalte Winter, der die Gasspeicher geleert hat.
Die steigenden Preise treffen vor allem unsere KollegInnen und PensionistInnen mit geringen Einkommen. Sie müssen einen Großteil ihres Budgets für Wohnen und Energie ausgeben. Auch die Singles, WG´s und Familien, die nicht unter oder an der Armutsgrenze leben, müssen aufgrund der Preise ihren Energiekonsum enorm einschränken. Sie heizen weniger, als es notwendig wäre, schalten das Licht nicht ein oder verwenden die Kaffeemaschine oder den Staubsauger nicht so oft, wie sie es gerne würden. Es gibt aber auch die anderen, die darüber lachen. Es sind jene Unternehmen, die zusätzlich kassieren.
Nicht alle Stromanbieter brauchen teures Gas für ihre Erzeugung. Trotzdem steigen unerklärlich die Preise für Strom aus den sogenannten ÖKO Quellen. Das liegt daran, dass laut den Regeln des Strommarktes das teuerste Kraftwerk, wie zur Zeit ein Gaskraftwerk, den Marktpreis bestimmt. Die Energieunternehmen verdienen so allein in der EU rund 200 Milliarden Euro. Solche unvorhergesehenen Gewinne aufgrund der Marktlage nennt man „Windfall-Profits“ (Zufallsgewinne).
Wenn ein Energieanbieter die Preise erhöht, ohne dass seine Kosten gestiegen sind, wie das etwa bei Wind- oder Wasserenergie der Fall ist, müssen diese Übergewinne gerecht verteilt werden.
Daher kann nur gefordert werden: Preise runter und Gewinne staatlich umverteilen! Dieses Geld gehört den SteuerzahlerInnen und nicht den Unternehmen.
Was kannst du persönlich tun?
.) Alle Möglichkeiten für Beihilfen ausschöpfen
Erkundige dich über Wohnbeihilfe oder Heizkostenzuschüsse. Beihilfen sind je nach Bundesland anders, informiere dich hier am besten im Internet.
.) Hol dir das Geld zurück, das dir zusteht
Mach die Arbeitnehmerveranlagung. Auf den Seiten des ÖGB findest du gute Informationen dazu.
https://www.oegb.at/themen/soziale-gerechtigkeit/steuern-und-konjunktur/was-man-von-der-steuer-absetzen-kann
.) Wenn dir die Abschaltung vom Energieanbieter droht, nimm Kontakt mit deinem Anbieter auf und vereinbare etwa eine Ratenzahlung.
Unsere weiteren Forderungen in der FSG zur Entlastung sind:
Die Streichung der Mehrwertsteuer.
Die Anhebung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent Nettoersatzrate.
Eine Förderung der Mobilität von ArbeitnehmerInnen.
Die Inflationsanpassung der Familienbeihilfe.
Die Inflationsanpassung des Rehabilitationsgeldes.