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Lohnender Einsatz – Betriebsversammlung in der Leberstraße

Nachdem am 26.4.2022 die 3. Verhandlungsrunde über den Kollektivvertrag der Elektro- und Elektronikindustrie ohne Ergebnis abgebrochen wurde, und kein weiterer Verhandlungstermin vereinbart werden konnte, war mein Ärger gegenüber den Arbeitgebern sehr groß.

Denn Tags zuvor, am 25.4.2022, zeigten rund 500 Betriebsräte dieser Branche aus ganz Österreich bei einer Betriebsrätekonferenz in der Seestadt in Wien, dass man bereit ist, für eine klare Lohnerhöhung von 6% zu kämpfen. Hintergrund war, dass man uns im März mit nur 3,5%, der für die Verhandlungen relevante Inflationsrate – rollierender Durchschnitt der letzten zwölf Monate – abspeisen wollte. Dabei stieg die Teuerung zuletzt so hoch wie seit 40 Jahren nicht mehr.

Aus diesem Grund kam es daher am 28. und 29. April, sowie am 2. Mai zu Betriebsversammlungen, um die Arbeitnehmer:Innen direkt über den aktuellen Stand der Verhandlungen zu informieren, so auch bei uns am Standort Leberstrasse.

In einer gemeinsamen Betriebsversammlung am 2.Mai 2022, von Arbeiter:innen und Angestellten, traf man sich corona-konform im Freien zwischen unseren Werkshallen auf der Werkstrasse2. Der Wettergott hatte mit uns mehr einsehen als unsere Arbeitgeber, und bescherte uns für die rund 50-minütige Versammlung, sonniges Wetter.  Rund 700 Mitarbeiter:innen kamen zu dieser Veranstaltung und wurden von Toni Steinmetz (Pro-G), Bernhard Hirnschrodt (GPA)  Willi Zeichmann (Bezirkssekretär), sowie Manfred Hoffmann (Arbeiter) und Preihs Jürgen (Angestellte) umfassend informiert.

Am Ende der Betriebsversammlung wurde eine Resolution beschlossen, sollte nämlich bis 10. Mai kein zufriedenstellender Abschluss erzielt werden, finden zwischen 11. und 13. Mai Warnstreiks statt!  Der Beschluss fiel einstimmig aus.

Da bei uns in der Fertigung derzeitig Schichtarbeit vorherrscht, wurde die Betriebsversammlung um 14 Uhr wiederholt. Auch hier fiel der Beschluss zur Resolution, der rund 100 Anwesenden, einstimmig aus. Dies war ein starkes Votum unseres Standortes Richtung Hrn. Hesoun, der auf der Arbeitgeberseite saß.

Um die vielen Angestellten Kollegen:innen, die derzeit im Homeoffice sind, zu erreichen, wurde die Veranstaltung per Video aufgezeichnet und auf unserer Betriebsratshomepage zum Abrufen zur Verfügung gestellt.

Dass sich diese Machtdemonstration gelohnt hat, zeigt sich nun an dem doch rasch zustande gekommenen Abschluss vom letzten Freitag (13.5.2022). Demnach steigen die Ist-Löhne und -Gehälter um 4,8 Prozent, mindestens aber um 130 Euro. Das bedeute für niedrigere Einkommen bis zu 6,7 Prozent mehr. Gehälter von Lehrlingen in Elektro/Elektronikindustrie steigen um 8,6%. Die Einigung gilt rückwirkend ab 1. Mai. Die ab 11. Mai angekündigten Warnstreiks finden nun nicht statt.

Abschließend ist anzumerken, dass es Schade ist, dass man nicht mehr partnerschaftlich solche Lösungen erarbeiten kann, sondern nur mehr durch Ausreizen aller Grenzen und von Machtdemonstrationen.

Glück Auf!




Flugblatt Forderung KV 2022




Betriebsversammlung der SAGÖ Standort Wien

Die Versammlung wurde mit dem Lied „Arbeit“ von Dr. Kurt Ostbahn eröffnet. Paul Lauermann und Alexandra Hauk eröffnen die Betriebsversammlung. Zum ersten Mal seit mehr als 20 Jahren fand eine Betriebsversammlung der KollegInnen Arbeiter und Angestellten gemeinsam statt. Paul Lauermann nimmt auf einige Zeilen des Liedes von Dr. Kurt Ostbahn Bezug: „weu in de Oabeit kumt man net zu spät“ und „weu in da Oabeit muaß ma olles gebn“. Wir als Beschäftigte der Siemens AG sind zu diesen beiden Sätzen mit ganzem Herzen bereit, wir wollen jedoch dafür gerecht entlohnt werden. Rainer Binder von der ProGe erklärte im anschließenden Vortrag noch einmal ganz genau, wie sich die Unternehmen und Kapitalvertreter in den letzten Jahren mit dem Geld, welches wir erarbeitet haben, die Hosentaschen angefüllt haben. Es wird Zeit, dass wir als Arbeitnehmer auch ein Stück von diesem Kuchen abbekommen. Weder die Argumente der Arbeitgeberseite noch deren Wünsche, die Ruhezeit zu verkürzen, um unbegrenzt 12 Stunden lang arbeiten zu dürfen (ohne Ausbezahlung von Überstundenzuschlägen) wird es spielen. Auch das ständige Gejammere wegen der schlechten Zeiten, über die Energiekosten und den Ukrainekrieg etc., lässt Binder nicht gelten. Dies erkläre nicht die Gewinne der letzten Jahre, von welchen wir nur einen Bruchteil erhalten haben.

An der Abstimmung der Resolution waren insgesamt 1142 Kolleginnen (vor Ort und online) beteiligt. Wenn es bis spätestens 10.5.2022 kein akzeptables Angebot der Arbeitgeberseite gibt, wird es zwischen dem 11.5.2022 und dem 13.5.2022 zu Betriebsversammlungen, die in Warnstreiks übergehen kommen. Die Resolution wurde mit 5 Enthaltungen beschlossen. Die Betriebsversammlung wurde unterbrochen und wird allfällig als solche bei Bedarf fortgesetzt. Wir FSG Betriebsräte sind gerüstet.




Sie wollen es wissen !!!!!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Gestern, Dienstag, wurde die dritte Verhandlungsrunde für den Kollektivvertrag der Elektro- und Elektronikindustrie ohne Ergebnis abgebrochen. „Das Angebot der Arbeitgeberseite liegt bei 3,9 Prozent. „Angesichts der vollen Auftragsbücher, der hohen Gewinnausschüttungen, der massiven Arbeitsbelastung und der ständig steigenden Inflation fehlt es klar an Wertschätzung gegenüber den rund 60.000 Beschäftigten in der Branche“, sagen die Chefverhandler der ArbeitnehmerInnenseite, Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA).

Sechs-Prozent-Forderung bleibt aufrecht. Es findet daher am 2. Mai in unserem Betrieb eine Betriebsversammlungen statt, um euch direkt über den aktuellen Stand der Verhandlungen zu informieren und die weitere Vorgehensweise zu beschließen.

Bitte beachtet die Aushänge an Euren Standorten !!!!!




Betriebsräte Konferenz

Im Gedenken an einen unserer humanitären großen Künstler, Dr. Kurt Ostbahn wurde
die BR Konferenz mit dem Lied „Arbeit“ eröffnet. Kollege Goach eröffnet formal die Konferenz und die Tagesordnung wird einstimmig beschlossen. Ihm folgt die Rede von Kollegen Wimmer. Kollege Wimmer bedankt sich bei den 499 Betriebsräten und Jugendvertrauensräten für die Anwesenheit. Er  beschreibt umfänglich die Rahmenbedingungen und warum dieses Jahr die Arbeitgeber die Verantwortung tragen müssen, die in den letzten Jahren von den Arbeitnehmern geschultert wurden.  Außerdem ist auch der Staat gefordert. Eine Entlastung der Geringverdienenden muss dringend durchgesetzt werden.
Ein weiterer Bericht über die KV Verhandlungen von Karl Dürtscher folgt.  Zusammenfassend lässt sich sagen, dass – auch durch die Staatshilfen an die Wirtschaft – diesmal die Unternehmen an der Reihe sind.

Folgende Resolution wurde beschlossen:




Weiterer Meilenstein bei ÖBB DANI

Seit der Vertragsunterzeichnung im August 2018 mit der ÖBB über einen Rahmenvertrag von ca. 700 Wagen beginnt nun dieses Projekt sichtbar zu werden. Nach dem Fertigungsstart im Jänner dieses Jahrs wurde im September der 1. Wagenkasten, noch ohne Lackierung, von der ÖBB abgenommen.

Das von ÖBB und Siemens für die Nachtzüge gemeinsam neu entwickelte Außendesign wird am 19.11. 2020 gemeinsam mit der ÖBB im Zuge eines Pressetermins bei uns im Werk Wien präsentiert. Dieser Wagen (Steuerwagen) ist der Erste einer 7-teiligen Garnitur des „Nightjets“, wovon die ÖBB 13 Garnituren im Erstabruf bestellt hat. In Summe umfasst der Erstabruf 163 Wagen, eben die Schlafwagen und 8 x 9-teilige Garnituren, die für den Tagverkehr bestimmt sind.  Daher auch der Arbeitstitel DANI = DAy & Night.

Unsere Fertigung wird mit diesem Auftrag bis ins Frühjahr 2023 gut ausgelastet sein. Trotz der hohen Komplexität (10 Wagentypen) und herausfordernden Rahmenbedingungen läuft die Projektzusammenarbeit mit dem Kunden ÖBB zufriedenstellend ab. Der bisherige Arbeitsfortschritt hat dazu geführt, dass die ÖBB mit uns bereits jetzt und damit früher als erwartet Gespräche über den nächsten Optionsabruf führt. Das Ziel ist, gleich im Anschluss an den Erstabruf, weitere Fahrzeuge vom Typ DANI zu fertigen.

Ein erhöhtes Bewusstsein der Menschen im Umgang mit der Umwelt zeigt sich im erhöhten Bedarf des Nachtzugverkehres, welchen die ÖBB als Anbieter gerne abdecken möchte. Und wir als SIEMENS haben mit dem DANI den passenden Zug dafür, und wollen unseren Kunden dabei helfen, die Bedürfnisse und Erwartungen der Fahrgäste zu erfüllen.