Flugblatt JULI 2022
In der Anlage befindet sich das SOMMER Flugblatt zum nachlesen.
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In der Anlage befindet sich das SOMMER Flugblatt zum nachlesen.
Wir kämpfen als FSG BetriebsrätInnen täglich gegen Ausbeutung und Unsicherheit im Job. Wir wollen gute Arbeitsbedingungen für alle unsere KollegInnen. Gesundheit und Zufriedenheit unserer KollegInnen sind unser großes Ziel. Die Löhne und Gehälter müssen für ein gutes Leben und später für die Pension ohne Armut reichen. Eine Pension, die den Lebensstandard im Alter absichert. Unsere Arbeit soll für uns alle sicher, unbefristet, sinnvoll und fair bezahlt werden. Egal ob die Arbeit im Blaumann, im Weißmantel, mit Wischmopp oder dem Laptop geleistet wird.
Nur ein sicherer Job, eine gesicherte Arbeit, sichern auch ein planbares Leben. Daher muss man auch die Leiharbeit in reguläre Jobs verwandeln.
Stress und Unsicherheit für unsere KollegInnen nehmen leider zu und die Unternehmensgewinne explodieren auf diesem Faktor. Auch müssen immer mehr KollegInnen in Leiharbeit und daher mit Niedriglöhnen arbeiten. Das neumodische Zusammenarbeiten mit Sub- Unternehmen steigert das Ganze nochmals. Schichtarbeit ist für manche KollegInnen die Regel. Das belastet die Gesundheit, das Familien- und Sozialleben zusätzlich. Paketzusteller oder Reinigungskräfte bekommen durch Fremdvergaben unseres Unternehmens nur geringste Löhne. Der Druck durch die nun neuen Arbeitsbedingungen erhöht die Unternehmensgewinne. Vergessen wir nicht die Einsparungen durch interne Mietverträge. Das aber verschlechtert die Lage für unsere KollegInnen mancherorts enorm.
Leiharbeit und Werkverträge untergraben zudem auch erkämpfte Rechte und Sozialstandards. Wer um seine Arbeit fürchtet, muss sich zurückhalten.
Wir müssen das gemeinsam stoppen, sonst wird es für uns alle schlechter werden.
Daher ergeben sich für uns als FSG Team folgende Forderungen, die wir umsetzen wollen:
Arbeit, die zum Leben passt! Allgemeine Arbeitszeitverkürzung auf etwa 30 Stunden/Woche. Diese sind genug, damit Zeit für Familie, FreundInnen und Erholung bleibt. Mit vollem Lohnausgleich, damit sich das jede und jeder leisten kann. Wir brauchen zugleich dieses Recht auf Vollzeit, um ausbeuterische Teilzeitjobs in die Vergangenheit zu verbannen.
Kein Lohndumping mit Leiharbeit! Wir wollen Leiharbeit abschaffen und durch feste Arbeitsplätze ersetzen.
Bis zur Gleichstellung von LeiharbeiterInnen, fordern wir ab dem 1. Tag den gleichen Lohn und Gehalt, den die Stammmannschaft erhält. Ebenso die gleichen Zuschläge und Prämien.
Weiters muss eine Flexibilitätszulage von rund 15% ins Spiel gebracht werden.
Die Höchstüberlassungsdauer muss her und sich auf einen bestimmten Arbeitsplatz beziehen, um die Ersetzung von Stammbeschäftigten zu verhindern.
Außerdem muss die Weiterbildung gerechter gestaltet werden. Durch ein Recht auf Weiterbildungsfreistellung und Entgeltfortzahlung können alle in der Transformation unserer Arbeitswelt mitgenommen werden.
In diesem Sinne dienen unsere Visionen unserer FSG Arbeit der Zukunft.
Die Arbeitsbelastung und der Druck auf uns Siemensianer steigt. Umso wichtiger ist für uns daher Erholung, Urlaub und Freizeit.
Wie viel Urlaubsanspruch hast du?
Es stehen dir für jedes Arbeitsjahr bzw. Kalenderjahr ein bezahlter Urlaub von 5 Wochen zu. Ab dem 25. Dienstjahr steht dir grundsätzlich eine weitere Woche zu.
Ab wann hast du Anspruch auf Urlaub?
Nach sechs Monaten entsteht der volle Urlaubsanspruch. In den ersten sechs Monaten hat man einen aliquoten Urlaubsanspruch. Das entspricht ungefähr zwei Tagen pro Monat in den ersten sechs Monaten.
Kannst du auf Urlaub gehen, wann du willst?
Nein, der Urlaub muss vereinbart werden.
Was passiert, wenn du im Urlaub krank wirst?
Zum Arzt gehen und krankschreiben lassen. In der Firma sofort Bescheid geben, dass man krank ist, am besten schriftlich. Wenn die Erkrankung länger als drei Tage dauert, werden für diese Zeit keine Urlaubstage abgezogen.
Achtung: Der Urlaub verlängert sich nicht um die Krankenstandstage, das ursprünglich vereinbarte Urlaubsende bleibt unverändert aufrecht.
Kannst du auf Urlaubstage verzichten und dafür Geld bekommen?
Nein. Urlaub ist zum Erholen da, denn pausenlos arbeiten macht krank.
Urlaubsgeld?
Das Urlaubsgeld ist nicht, wie einige von uns glauben, durch ein Gesetz vorgeschrieben, sondern in unserem Kollektivvertrag verankert. Wir bekommen also unser Urlaubsgeld, weil die Gewerkschaften (PRO GE und GPA) es auch heuer für uns wieder erkämpft haben.
Urlaubsgeld – wie wir es kennen – gibt es seit den 1950er-Jahren. Die Gewerkschaften setzten sich damals für zusätzliche Löhne und Gehälter ein. Damit sollte der Lebensstandard der Angestellten und ArbeiterInnen weiter verbessert werden.
Wir fordern, dass Wochenend-Feiertage am Montag nachgeholt werden, denn unsere KollegInnen brauchen mehr Freizeit.
Wie stehst du zu diesem Thema?
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Liebe Kollegin ! Lieber Kollege !
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Wenn die Energieanbieter ihre Preise erhöhen, muss über diese Zusatzgewinne auch gesprochen werden. Sie wurden auf dem Rücken der ArbeitnehmerInnen und PensionistInnen erwirtschaftet.
Unsere KollegInnen zahlen beispielsweise im März 2022 um satte 42 Prozent mehr für Strom, Öl und Gas als noch vor einem Jahr an Energiekosten. Nicht nur die Preise für Energie dieser Art steigen, auch die Ökostrom Anbieter ziehen die Preise ungerechtfertigt an.
Wer mit Gas heizt, muss derzeit mit 570 bis 860 Euro an zusätzlichen Kosten im Jahr rechnen. Aber auch die Preise für Ökostrom aus Wind, Sonne oder Wasser schießen in die Höhe, Ölkonzerne streifen enorme Gewinne ein.
Das Preis-Hoch für Öl- und Gasenergie ergibt sich aus einem Zusammentreffen mehrerer Faktoren. Seit Abflachen der Pandemie kam es zu einer Erholung der Nachfrage in der Industrie, vor allem in Asien. Hinzu kommen die Ölliefer-Engpässe Richtung Europa und der kalte Winter, der die Gasspeicher geleert hat.
Die steigenden Preise treffen vor allem unsere KollegInnen und PensionistInnen mit geringen Einkommen. Sie müssen einen Großteil ihres Budgets für Wohnen und Energie ausgeben. Auch die Singles, WG´s und Familien, die nicht unter oder an der Armutsgrenze leben, müssen aufgrund der Preise ihren Energiekonsum enorm einschränken. Sie heizen weniger, als es notwendig wäre, schalten das Licht nicht ein oder verwenden die Kaffeemaschine oder den Staubsauger nicht so oft, wie sie es gerne würden. Es gibt aber auch die anderen, die darüber lachen. Es sind jene Unternehmen, die zusätzlich kassieren.
Nicht alle Stromanbieter brauchen teures Gas für ihre Erzeugung. Trotzdem steigen unerklärlich die Preise für Strom aus den sogenannten ÖKO Quellen. Das liegt daran, dass laut den Regeln des Strommarktes das teuerste Kraftwerk, wie zur Zeit ein Gaskraftwerk, den Marktpreis bestimmt. Die Energieunternehmen verdienen so allein in der EU rund 200 Milliarden Euro. Solche unvorhergesehenen Gewinne aufgrund der Marktlage nennt man „Windfall-Profits“ (Zufallsgewinne).
Wenn ein Energieanbieter die Preise erhöht, ohne dass seine Kosten gestiegen sind, wie das etwa bei Wind- oder Wasserenergie der Fall ist, müssen diese Übergewinne gerecht verteilt werden.
Daher kann nur gefordert werden: Preise runter und Gewinne staatlich umverteilen! Dieses Geld gehört den SteuerzahlerInnen und nicht den Unternehmen.
Was kannst du persönlich tun?
.) Alle Möglichkeiten für Beihilfen ausschöpfen
Erkundige dich über Wohnbeihilfe oder Heizkostenzuschüsse. Beihilfen sind je nach Bundesland anders, informiere dich hier am besten im Internet.
.) Hol dir das Geld zurück, das dir zusteht
Mach die Arbeitnehmerveranlagung. Auf den Seiten des ÖGB findest du gute Informationen dazu.
.) Wenn dir die Abschaltung vom Energieanbieter droht, nimm Kontakt mit deinem Anbieter auf und vereinbare etwa eine Ratenzahlung.
Unsere weiteren Forderungen in der FSG zur Entlastung sind:
Die Streichung der Mehrwertsteuer.
Die Anhebung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent Nettoersatzrate.
Eine Förderung der Mobilität von ArbeitnehmerInnen.
Die Inflationsanpassung der Familienbeihilfe.
Die Inflationsanpassung des Rehabilitationsgeldes.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Gestern, Dienstag, wurde die dritte Verhandlungsrunde für den Kollektivvertrag der Elektro- und Elektronikindustrie ohne Ergebnis abgebrochen. „Das Angebot der Arbeitgeberseite liegt bei 3,9 Prozent. „Angesichts der vollen Auftragsbücher, der hohen Gewinnausschüttungen, der massiven Arbeitsbelastung und der ständig steigenden Inflation fehlt es klar an Wertschätzung gegenüber den rund 60.000 Beschäftigten in der Branche“, sagen die Chefverhandler der ArbeitnehmerInnenseite, Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA).
Sechs-Prozent-Forderung bleibt aufrecht. Es findet daher am 2. Mai in unserem Betrieb eine Betriebsversammlungen statt, um euch direkt über den aktuellen Stand der Verhandlungen zu informieren und die weitere Vorgehensweise zu beschließen.
Bitte beachtet die Aushänge an Euren Standorten !!!!!
Die 2. Verhandlungsrunde der Elektro- und Elektronikindustrie hat am 4. April stattgefunden. Leider musste diese ergebnislos unterbrochen werden. Die Rahmenbedingungen dieser 2. Verhandlungsrunde unterschieden sich kaum von jenen der 1. Verhandlungsrunde am 22. März: So unfassbar der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen menschlichen Tragödien sind, so überschaubar sind die Auswirkungen dieser Krise auf unsere Branche. Die Elektro- und Elektronikindustrie ist wirtschaftlich erfolgreich und die Auftragsbücher sind voll. Der größtenteils selbstverschuldete Fachkräftemangel führt zu einer hohen Arbeitsbelastung für unsere Kolleginnen und Kollegen. Dazu kommt die ständig steigende Inflation – mittlerweile sehen wir die höchste Monatsinflation seit über 40 Jahren. Es ist eine große sozialpartnerschaftliche Verantwortung, außergewöhnlichen Umständen gemeinsam Rechnung zu tragen.
In den vergangenen beiden Jahren – die wirtschaftlich betrachtet alles andere als schlecht für unsere Branche waren – haben wir als Gewerkschaften aufgrund der Pandemie einen größeren Teil dieser Verantwortung auf unsere Schultern genommen. Heuer ist es an den Arbeitgebern, diese Verantwortung stärker wahrzunehmen. Das Leben wird teurer, und auch unsere Arbeit wird mehr wert! Es geht neben einer gerechten Entlohnung auch um die Stabilisierung der Kaufkraft und der Konsumnachfrage. Es ist uns heute in fünfstündigen Verhandlungen nicht gelungen, die Arbeitgeber davon zu überzeugen. Es gäbe zwar die grundsätzliche Bereitschaft, die bereits vereinbarte Inflationsrate von 3,5% abzugelten – das ist jedoch deutlich unter unserer Forderung. Unsere Forderung von 6% mehr Lohn und Gehalt bleibt aufrecht!